Die Shell ist das Tor zum Herz von Linux. Auch wenn moderne Desktops wie GNOME oder KDE grafische Oberflächen bieten, bleibt die Kommandozeile das wichtigste Werkzeug für Administratoren. Sie erlaubt dir, präzise und effizient mit deinem System zu kommunizieren.
Welche Shells gibt es?
- Bash (Bourne-Again SHell) – Standard auf fast allen Linux-Systemen
- zsh, ksh, csh – weitere Varianten mit besonderen Features
Im Kurs arbeiten wir mit der Bash.
Der Prompt erklärt
carol@mycomputer:~$ # normaler Benutzer
root@mycomputer:~# # Superuser (Root)
Aufbau:
carol
→ Benutzernamemycomputer
→ Hostname~
→ Aktuelles Verzeichnis (Home)$
oder#
→ Rechte (User vs. Root)
So funktioniert die Kommandozeile
Fast alle Eingaben folgen dieser Struktur:
Befehl [Option(en)] [Argument(e)]
Beispiel:
ls -l /home
ls
→ Befehl (Inhalte auflisten)-l
→ Option (lange Darstellung)/home
→ Argument (Verzeichnis)
Optionen lassen sich kombinieren:
ls -al
ls --all --format=long
Interne vs. externe Befehle
- Interne Befehle (Builtins): z. B.
cd
,exit
- Externe Befehle: z. B.
ls
,cat
,mv
Teste mit:
type echo
type mv
Quoting – der richtige Umgang mit Sonderzeichen
Wichtig bei Leerzeichen und Variablen!
Doppelte Anführungszeichen "
Erlauben Variablen:
echo "Ich bin $USER"
Einfache Anführungszeichen '
Geben exakt das aus, was du tippst:
echo 'Ich bin $USER'
Escape-Zeichen \
Heben Sonderzeichen gezielt auf:
echo \$USER
Praxisübungen
- Erstelle 5 Dateien mit Bash-Klammer-Erweiterung:
touch game{1..5}
- Lösche sie mit Wildcard:
rm game?
- Kombiniere Befehle (später mehr zu Pipes!):
echo "Hallo" > datei.txt
cat datei.txt
Zusammenfassung
Du hast gelernt:
- Was die Shell ist und wie sie funktioniert
- Wie der Prompt aufgebaut ist
- Wie Befehle strukturiert sind
- Was Quoting ist und wie du es richtig einsetzt
Typische Befehle aus dieser Lektion:
ls
, echo
, type
, touch
, hostname
, cd
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