Pausenloser Autopilot oder doch lieber Pause vom Autopilot?

Mein Urlaub in Gran Canaria neigt sich langsam zu Ende 🥲. Und ich muss zugeben, dass ich nicht nur „geurlaubt“ hatte. Der Laptop war dabei und ein paar Todos waren auch noch offen. Webseiten von Meditationszentrum aktualisieren, Rechnungen schreiben UND ich wollte auch an dieser Website arbeiten. Klingt für einige nicht nach Urlaub, aber ich habe zu meiner Arbeit eine „besondere“ Beziehung. Neben den Trainieren von Leuten, besteht auch noch der Overhead: Rechnungen, Steuern und Krankenversicherung. Alles Themen, die im Hintergrund des Geistes „rumgeistern“ 👻 und bei mir NOCH eher mit Aversion verknüpft sind. Ich benutze zwar bewusst nicht mehr die Formulierungen wie „Mag ich nicht“ oder „Ich hasse…“. Warum? Weil Aversion wie ein Sucht funktioniert, je aversiever man auf etwas reagiert un so mehr wird man es nächstes Mal erneut nicht machen wollen, Stichwort: Steuererklärung.

Man kann viele Dinge Outsourcen aber das kostet Geld und wenn man ein „kleiner Fisch“ ist wie ich sind die Umsätze nicht so hoch, dass ich mir einen Steuerberater leisten „will“, vor allem wenn ich mittlerweile weiß welche Vorarbeit ich für den Steurberater leisten muss, ach … mache ich es einfach selbst. Immerhin hatte ich Steuerrecht auf der Uni und kenne mich mit dem Vorgehen aus.

Nach längerer Reflexion konnte ich auch ehrlich gesagt nichts in dem Prozess der Steuererklärung finden, das mich übertrieben nervte, es war eigentlich immer nur eine Aufgabe die lange Zeit dauert und nicht als ein großes To-Do angesehen werden sollte. Die Chunk-Größe einer Aufgabe wirkt auf die Psyche erschlagend oder eher als „ach ist doch kein Ding“. Verknüpft man jedoch mit einer Aufgabe einen aversiven geistigen Zustand, so ist ja die gängige Strategien, das Weglaufen oder das es schnell wie möglich „Über- bzw. Hintersichbringen“.

Viel intelligenter ist es natürlich, wie auch immer, die Bedeutung, die man der Aufgabe bemisst zu verändern und den Prozess so angenehm wie möglich zu machen, ja, ihn sogar fast schon mögen zu lernen. 😍 Ja, hört sich süß an! Ist aber einen Versuch wert, würde ich sagen.

Bei Aufgaben bzw. Projekten, die man mag oder auf die man richtig Lust hat und mit denen man einen positive Verknüpfung assoziiert, ist der Anfang meistens leichter. Jedoch fiel mir im Urlaub auf, dass auch hier sich ein ähnlicher geistiger Zustand einnisten kann, gemeint ein Zustand der Aversion. Ja, das Endergebnis das man haben will ist toll, die Strategie scheinbar auch umsetzbar, das Luftschloss steht. Bis man auf die ersten Hindernisse kommt, bei denen man eben NICHT mehr den Flowstate am Leben erhalten kann, weil Dinge eben nicht so laufen, wie es in der Luftschloss-Strategie ausgemalt war.

Ich programmierte im Urlaub mit HTML, CSS ein -Wordpress-Theme, hatte WordPress aufgesetzt, mit PHP rumgemacht um das Theme auf WordPress zum laufen zu bringen. Ja, alles in einer Woche! Ja, wird schon gehen. ChatGPT is my best friend! Sky ist the fucking Limit. 🕺

Genau, genau in diesem Sky hängt auch das Luftschloss, dass behauptet, dass Dinge so laufen wie ich denke, dass sie laufen sollten. Es gibt, jedoch Aufgaben, die dauern länger, vor allem wenn man Dinge durchdringen und lernen muss, und davor nie gemacht hat. Surfen, Programmieren, Meditieren, ein Business aufbauen, eine Sprache lernen, defacto alles was sich als größeres Projekt benennen lässt. Ja, und genau für diese Momente braucht man vernünftige Pausenstrategien.

Auf der geistigen Ebene fill mir auf, dass die Fähigkeit sich über längere Zeit zu konzentrieren in mir vorhanden ist, teilweise saß ich bis in die frühen Morgenstunden (Rekord war 4:00 Uhr) und versuchte das Layout mit CSS halbwegs vernünftig aussehen zu lassen. Wachte am nächsten Morgen mit blaulicht-frittierten Augen auf und musste eine wie Karl Lagerfeld eine Sonnenbrille tragen um vom Tageslicht nicht wie ein Vampir in Rauch aufgelöst zu werden. 🧛‍♂️💨 Ich bin in der Ansicht halt auch wirklich ein Burnout-Gefährdung für mich selbst.

Ich erinnere mich an einen Vortrag von meinem meinem Meditationslehre über das Thema rechte Konzentration.

Eine Konzentration in der die Fähigkeit achtsam zu bleiben vorhanden ist.

Achtsamkeit auf was? Auf Körper und Geist. Aufmerksamkeit, darauf ob ich mit der Konzentration Leid erzeuge oder nicht. Diese Konzentration würde man dann wohl als unrechte Konzentration bezeichnen. Wenn man regelmäßig in Meditation sitzt wird man eigentlich anhand der eigenen Sitzperiodendauer erkennen, wie lange der eigene Geist in einem konzentrierten Zustand einspitzig bleiben kann und wann dieser Akku leer ist und die Sicherung fliegt. Hat man eine stabilere Praxis, welche schon länger besteht ist die Meditation auf lange Sicht jedoch eher eine Batterieaufladen und ist ein Reset-Knopf für die anderen Projekte, in denen man seine geistigen Ressourcen braucht um Dinge zu schaffen, die eben nicht leicht sind: Steuern, Websites, Business-Ideen etc. Gute Dinge brauchen Zeit, auch Pausenzeit.

Ich merke, das dieser lange Roman, nur einem einzigen Zweck dient mir zu sagen:

Lehrer-Andy: „Andy mach bitte mehr Pausen und sein noch achtsamer beim Konzentrierten arbeiten!„

Schüler-Andy: [Traditionell buddhistische Antwort] „Ich übe mich darin bei konzentrierter Arbeit noch achtsamer zu erkennen wann eine Pause nötig ist und diese mit dem Verständnis zu machen, dass ich danach besser dran bin. Danke Sensei Andy!“ 🙏🙂‍↕️

Gutes Pausemachen!


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