md5sum, sha256sum & sha512sum – Prüfsummen berechnen und überprüfen

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Du kennst sicher die Herausforderung, wenn du Dateien von externen Quellen herunterlädst oder Backups sicherstellst – dabei ist die Integrität der Daten entscheidend, um Manipulationen oder Korruptionen früh zu erkennen. Die Befehle md5sum, sha256sum und sha512sum berechnen kryptografische Prüfsummen, die wie ein digitaler Fingerabdruck deiner Dateien wirken und dir helfen, die Authentizität und Vollständigkeit zu überprüfen.

Grundlagen der Prüfsummen

Prüfsummen basieren auf Hash-Algorithmen, die aus beliebig großen Daten einen festen Wert erzeugen, der bei kleinsten Änderungen komplett anders wird. MD5 erzeugt einen 128-Bit-Wert (32 Hex-Zeichen), SHA-256 einen 256-Bit-Wert (64 Hex-Zeichen) und SHA-512 einen 512-Bit-Wert (128 Hex-Zeichen). Während MD5 historisch beliebt war, gilt er heute als unsicher gegen Kollisionen, weshalb du SHA-256 oder SHA-512 für sensible Aufgaben bevorzugst.

Du findest diese Tools in jeder Linux-Distribution im coreutils-Paket, und sie arbeiten distributionsneutral ohne spezifische Zertifizierungen. Sie lesen Dateien oder Standardeingabe und geben die Summe aus, gefolgt von einem Modus-Indikator (* für Binär, Leerzeichen für Text) und dem Dateinamen.

Der Befehl md5sum

Der Befehl md5sum berechnet oder überprüft MD5-Prüfsummen und ist ideal für schnelle Checks nicht-kritischer Dateien. Du rufst ihn wie folgt auf:

md5sum [OPTION][DATEI]

ohne Datei liest er von stdin.

-b, –binary: Liest die Datei im Binärmodus, was auf GNU-Systemen oft Standard ist, aber explizit sicherstellt, dass Zeilenenden nicht interpretiert werden. Diese Option ist nützlich bei Binärdateien wie ausführbaren Programmen, da sie bitgenaue Verarbeitung garantiert.

$ md5sum -b /pfad/zurdatei.bin
d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e * datei.bin

-c, –check: Überprüft eine Liste von Prüfsummen aus einer Datei gegen die tatsächlichen Dateien. Du speicherst vorher die Summe mit

md5sum datei1 datei2 datei3 > summe.md5

und prüfst dann mit dieser Option; sie gibt OK oder WARN aus. Diese Funktion ist essenziell für Batch-Überprüfungen von Download-Paketen.

md5sum -c summe.md5

–quiet: Unterdrückt die OK-Meldungen bei erfolgreichen Checks und zeigt nur Fehler. Du nutzt das in Skripten, um Ausgaben sauber zu halten und nur relevante Probleme zu sehen. Der Exit-Code zeigt dann den Gesamtstatus.

md5sum -c --quiet summe.md5

Der Befehl sha256sum

SHA-256sum verwendet den sichereren SHA-256-Algorithmus und folgt der gleichen Syntax wie md5sum, ist aber für Integritätschecks in modernen Umgebungen vorzuziehen. Er eignet sich hervorragend für Software-Updates oder Konfigurationsdateien, da er kollisionsresistent ist.

Der Befehl sha512sum

SHA-512sum bietet mit 512 Bit die höchste Sicherheit und ist für hochkritische Dateien wie Root-Filesystem-Images geeignet. Die Syntax spiegelt md5sum und sha256sum wider, mit identischen Optionen.

Praktische Anwendung und Best Practices

In der Praxis speicherst du Prüfsummen immer mit dem Tool selbst, z. B. sha256sum datei > datei.sha256, und prüfst später mit -c. Du integrierst das in Skripte für automatisierte Backups oder Downloads: curl -O datei && sha256sum -c datei.sha256. Für Sicherheit priorisierst du SHA-256/512 über MD5, da letzterer anfällig für Angriffe ist.

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Andreas Moor
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