stdin, stdout und stderr –Standarddatenströme von Linux-Prozessen

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Wenn du mit der Bash-Shell interagierst brauchst du ein solides Vertändnis von stdin, stdout und stderr, sie bilden die Standardein- und Ausgaben auf Linux-Systemen. An sich ist jede art von Programm dafür gedacht Daten zu empfangen diese auf spezifische Art und Weise zu verarbeiten und nach der Verarbeitung auszugeben. Das lenken der Datenflüsse kann genau mit diesem Verständnis bewusst tun.

Was ist stdin?

stdin steht für Standard Input und repräsentiert den Eingabestrom eines jeden Prozesses mit dem Dateideskriptor 0. Du gibst Daten über stdin ein, wenn ein Programm wie read oder interaktive Tools auf Tastatureingaben wartet. Standardmäßig liest stdin vom Terminal, wo du Befehle und Daten eingibst, die der Prozess verarbeitet.

# Eingabe mit der Tastatur in der Shell (klassischer stdin)
echo "Hallo Welt"

Jeder neu gestartete Prozess erbt diesen Strom vom Parent-Prozess, meist der Shell, sodass du nahtlos mit Programmen interagieren kannst.

Was ist stdout?

stdout bildet den Standard Output mit Deskriptor 1 und dient als normaler Ausgabestrom für erfolgreiche Ergebnisse von Programmen.

echo "Hallo Welt"
# Ausgabe auf der Prompt mit stdout
Hallo Welt

Der Befehl schreibt ein Ergebniss auf stdout, das standardmäßig dein Terminal ist.

Programme schreiben bewusst auf stdout, um maschinenlesbare und für Menschen verständliche Ausgaben zu erzeugen.

Was ist stderr?

stderr ist der Standard Error mit Deskriptor 2 und transportiert Fehlermeldungen, Warnungen sowie Diagnoseinformationen. Du unterscheidest stderr, weil er ebenfalls aufs Terminal geht, aber getrennt von Stdout läuft.

ls Ordner
# Eine Fehlerausgabe in stderr, die ausgegeben wird weil der Ordner namens Ordner nicht vorhanden ist
ls: Zugriff auf 'Ordner' nicht möglich: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden

Programme nutzen stderr gezielt für Operator-Informationen, ohne den Hauptoutput zu kontaminieren.

Zusammenfassung

stdin (Deskriptor 0) liest deine Eingaben vom Terminal, stdout (Deskriptor 1) gibt normale Programm-Ergebnisse aus, stderr (Deskriptor 2) transportiert Fehlermeldungen und Warnungen – diese drei unabhängigen Ströme sind in jedem Linux-Prozess aktiv und ermöglichen dir präzises Verständnis von Programmverhalten und effizientes Troubleshooting.

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Andreas Moor
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