„Alles ist eine Datei.“ Das ist eines der grundlegenden Prinzipien von Linux und Unix-Systemen. Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und alle anderen Linux-Distributionen sowie Unix-ähnliche Systeme unterscheiden sieben verschiedene Dateitypen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Diese Typen erkennt man leicht mit dem Befehl ls -l am ersten Zeichen in der Ausgabe. Dieses Wissen ist essenziell für jeden Linux-Admin, unabhängig von der Distribution.
Die sieben Dateitypen im Überblick
1. Reguläre Dateien (Regular Files)
Die alltäglichsten Dateien: Texte, Skripte, Binärdateien. Gekennzeichnet durch -. Beispiel: -rw-r--r-- 1 user user 1024 datei.txt
2. Verzeichnisse (Directories)
Ordner, die Dateilisten enthalten. Gekennzeichnet durch d. Beispiel: drwxr-xr-x 2 user user 4096 bilder
3. Blockorientierte Gerätedateien (Block Special Devices)
Für Geräte wie Festplatten (blockweise Zugriffe). Gekennzeichnet durch b, meist in /dev.
4. Zeichenorientierte Gerätedateien (Character Special Devices)
Byteweise Geräte wie Terminals. Gekennzeichnet durch c.
5. Symbolische Links (Symbolic Links)
Verknüpfungen zu anderen Dateien. Gekennzeichnet durch l. Beispiel: lrwxrwxrwx 1 user user 9 link -> /etc/passwd
6. Benannte Pipes (Named Pipes / FIFOs)
Für Prozesskommunikation (eine Richtung). Gekennzeichnet durch p.
7. Sockets
Bidirektionale Prozess-/Netzwerkkommunikation. Gekennzeichnet durch s.
Fazit
Die sieben Dateitypen bilden die Basis jedes Linux-Systems. Reguläre Dateien und Verzeichnisse dominieren den Alltag, Gerätedateien, Links, Pipes und Sockets die Systemkommunikation. Dieses Wissen hilft, ls -l-Ausgaben zu interpretieren und Linux effizient zu administrieren – perfekt für RHCSA-Vorbereitung oder tägliche Sysadmin-Arbeit.