Wenn du denkst, du brauchst teure Serverhardware, um dir ein solides Home-Lab aufzubauen, dann hast du wahrscheinlich noch nie was vom Fujitsu Futro S920 gehört. Dieser kleine, unscheinbare Thin Client hat das Potenzial, sich zu einem echten Multitalent im Homelab zu entwickeln. Und ich zeig dir, warum.
1. Leise, sparsam, unterschätzt
Der Futro S920 kommt lüfterlos daher, was ihn komplett lautlos macht. Kein nerviges Surren im Hintergrund – selbst bei Dauerbetrieb. Genau das prädestiniert ihn für ein 24/7-Setup.
Mit einem typischen Verbrauch von 5–12 Watt ist er ein echter Effizienzkönig. Das macht ihn nicht nur perfekt für Dienste wie Home Assistant oder kleine Serveraufgaben, sondern auch interessant für Stromoptimierung – besonders in Kombination mit einem Photo-Voltaik-Balkonkraftwerk.
Und das Beste: Man bekommt ihn auf eBay & Co. teilweise schon für 15 bis 30 €. Ein echtes Schnäppchen für das, was er kann – und eine ernstzunehmende Alternative zum Raspberry Pi, der aktuell teurer und schwieriger zu bekommen ist.
2. Einfach erweiterbar und wartungsfreundlich
Der Futro lässt sich super einfach aufschrauben. Innen findet man:
- eine mSATA-Schnittstelle (ideal für eine kleine SSD zum Booten)
- einen 2,5″-SATA-Port für größere SSDs oder HDDs
- leicht zugängliche RAM-Steckplätze
Die oft verbaute 8 GB SSD kann man perfekt als Recovery-Platte nutzen – zum Beispiel für eine Rettungs- oder Testumgebung.
Wer noch alte Laufwerke zu Hause hat, kann sie einfach per USB einbinden. Ideal, um einen Netzwerkspeicher, Backup-Server oder Dateiarchiv zu bauen.
3. Der perfekte Kandidat für Home-Lab-Projekte
Noch ist nichts davon bei mir produktiv eingerichtet – aber der Plan steht:
- Fedora Server mit Podman soll drauf laufen
- Home Assistant als Container bereitstehen
- Netzwerkdienste wie Pi-hole, Nginx oder Cockpit wären easy machbar
- Monitoring über Tapo-P110-Stecker mit Home Assistant integrieren
- Mit einem RAM-Upgrade auf 12 GB wäre mehr als genug Luft, um das alles stabil laufen zu lassen
4. Denkbar für Cluster, Mining und mehr
In Zukunft könnte der Futro die Rolle eines zentralen Steuerknotens übernehmen:
- Verwaltung eines Mini-Clusters mit N100- oder Ryzen-Minern
- Steuerung und Logging des Stromverbrauchs
- Verwaltung smarter Steckdosen
- Bereitstellung von Webdiensten
- Ein weiterer Gedanke wäre, den Futro als reinen Monitoring-Host zu betreiben, während andere Geräte die Last tragen.
5. Top für Linux-Lernen und Zertifizierungen
Wer ein LPIC-1 oder Linux Essentials Zertifikat anstrebt, hat mit dem Futro eine ideale Plattform zum Lernen:
- Partitionierung & Verschlüsselung
- Systemverwaltung mit Cockpit oder CLI
- Containerisierung mit Podman
- Netzwerkeinrichtung, Dienstebereitstellung
All das lässt sich realitätsnah durchspielen – mit echter Hardware.
Fazit
Der Fujitsu Futro S920 ist keine eierlegende Wollmilchsau – aber ein genialer Einstieg ins Homelab-Universum. Für kleines Geld bekommst du ein Gerät, das dir die Tür zu echten Projekten öffnet: vom Home Assistant über Strommessung bis hin zu Containerverwaltung und Clustern.
Noch ist bei mir nicht alles umgesetzt – aber allein das Potenzial macht ihn zu einem der unterschätztesten Geräte überhaupt. Wenn du einsteigen willst, ohne gleich hunderte Euro zu investieren: Hol dir einen Futro.
Gerade als Raspberry Pi Ersatz spielt er seine Stärke aus: mehr Power, mehr Schnittstellen, mehr Möglichkeiten – oft zum günstigeren Preis.Und dann schau, was du draus machst.
Kommentar verfassen