Was sind Desktopumgebungen und welchen Zweck haben sie?
Desktopumgebungen (DEs) sind grafische Benutzeroberflächen, die einen Linux-Rechner visuell zugänglich machen. Sie bieten Fenster, Menüs, Symbole und Werkzeuge, die das Arbeiten am Computer intuitiver gestalten. Ihr Zweck ist es, Nutzern—insbesondere weniger erfahrenen—eine benutzerfreundliche Oberfläche zu bieten, die den direkten Zugriff auf Programme und Dateien ermöglicht.
Die Top 5 Desktopumgebungen auf Linux
Die derzeit beliebtesten und meistgenutzten Desktopumgebungen sind:
- GNOME: Modern, zugänglich, der Standard bei Ubuntu, SUSE und RHEL.
- KDE Plasma: Sehr anpassbar und mit vielen Funktionen.
- XFCE: Leichtgewichtig und schnell, ideal für ältere Hardware.
- Cinnamon: Benutzerfreundlich, gut für Windows-Umsteiger.
- MATE: Klassisch und stabil, für traditionelle Desktop-Erfahrungen.
Unterschiede der Desktopumgebungen und Zielgruppen
Die Desktopumgebungen unterscheiden sich in Ressourcenverbrauch, Designphilosophie und Benutzerfreundlichkeit. GNOME setzt auf einfache Bedienung und moderne Optik, KDE auf maximale Anpassbarkeit, XFCE auf Schnelligkeit und Ressourcenschonung. Cinnamon ist ideal für Benutzer, die von Windows kommen, während MATE traditionellen Desktop-Liebhabern entgegenkommt.
Warum ist GNOME der Standard bei Ubuntu, SUSE und RHEL?
GNOME ist besonders in Enterprise-Distributionen wie Ubuntu, SUSE und RHEL der De-facto-Standard, da es von großen Unternehmen wie Red Hat stark unterstützt wird. Es bietet konsistente Designrichtlinien, Barrierefreiheit und eine stabile Grundlage, die gut in die Systemverwaltungs- und Security-Strategien der Enterprise-Welt passt.
Desktopumgebungen vs. (Tiling) Window Manager
Während Desktopumgebungen eine Komplettlösung mit Fensterverwaltung plus Anwendungen und Tools darstellen, konzentrieren sich Window Manager nur auf die Fenstersteuerung. Tiling Window Manager öffnen und organisieren Fenster automatisch nebeneinander, was besonders ressourcenschonend und effizient für erfahrene Nutzer ist. Sie bieten keine eigene Benutzerumgebung mit Datei-Managern oder UI-Tools.
Was sind XORG und Wayland und warum ist Wayland heute der Standard?
XORG ist der traditionelle Display-Server in Linux, der den grafischen Output steuert. Wayland ist eine neuere, modernere Alternative, die direkte Kommunikation zwischen Anwendungen und dem Compositor ermöglicht. Wayland verbessert Performance, Sicherheit und Eingabeverwaltung und wird deshalb zunehmend der Standard in aktuellen Linux-Desktop-Umgebungen, während XORG vor allem noch für Kompatibilität genutzt wird.