In Linux verwaltet das System für jede aktive Terminal-Sitzung eine eigene Pseudo-Terminal-Gerätedatei. Diese Dateien befinden sich im Verzeichnis /dev/pts und repräsentieren einzelne Terminalverbindungen.
Pseudo Terminal Slave
pts steht übrigens für Pseudo Terminal Slave-Geräte:
- Pseudo: Virtuell, nicht physisch (im Gegensatz zu alten Hardware-Terminals)
- Terminal: Ermöglicht Eingabe/Ausgabe wie ein echtes Terminal
- Slave: Der „Sklave“ im Master-Slave-Paar mit
/dev/ptmx(Master), das vom Kernel gesteuert wird
Beim Öffnen eines Terminals (lokal, SSH, Emulator) erstellt der Kernel ein PTY-Paar: PTM (Master) und PTS (Slave). Der Slave (/dev/pts/N) kommuniziert mit deiner Shell.
# Dein PTS-Slave mit der Nummer 0
andy@lb:~$ tty
/dev/pts/0
Wenn ein Nutzer ein neues Terminal öffnet, wird dafür eine solche Datei generiert; nach dem Schließen wird sie wieder gelöscht und kann neu vergeben werden.
Der Befehl tty (steht für teletype) zeigt dir an, mit welcher Terminalgerätedatei deine aktuelle Sitzung verbunden ist. So weißt du genau, über welches virtuelle Gerät du mit dem System kommunizierst.
Bedeutung für normale Nutzer
Als Nutzer hilft tty dir, herauszufinden, welches Terminal du gerade benutzt, besonders wenn du mit mehreren Sessions arbeitest (z.B. lokales Terminal, SSH-Verbindung, mehrere Tabs). So kannst du beispielsweise Prozesse gezielt auf einer bestimmten Session steuern oder Fehler im Terminal nachvollziehen.
Nutzen für Administratoren
Admins nutzen tty, um Terminalzugriffe zu überwachen und Sessions zu verwalten. Da jede aktive Sitzung eine eindeutige /dev/pts/N Datei hat, kann der Admin nachvollziehen, wer wann und wo angemeldet ist und bei der Fehlersuche oder Verwaltung gezielte Aktionen vornehmen.
Fazit
Insgesamt ist tty ein leicht zu nutzender, aber wichtiger Befehl, um Terminal-Sitzungen zu identifizieren und zu verstehen, was besonders in Mehrnutzersystemen mit vielen gleichzeitig geöffneten Terminalfenstern essenziell ist.