Du hast Proxmox VE erfolgreich installiert und bist zum ersten Mal im Webinterface? Glückwunsch! 🎉 Jetzt geht’s darum, dein System für den praktischen Alltag fit zu machen. In diesem Beitrag bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Schritte nach der Installation – sauber gegliedert, verständlich erklärt und ideal für dein Homelab oder den ersten Einstieg in professionelle Virtualisierung.
1. Anmeldung im Webinterface
Nach der Installation zeigt dir Proxmox im Terminal eine URL wie https://deine-ip:8006 an. Öffne diese im Browser. Standard-Zugang ist:
- Benutzer: root
- Passwort: Dein Passwort bei der Installation
- Realm: Linux PAM standard authentication
Jetzt hast du Zugriff auf alle Funktionen – VMs, Container, Netzwerk, Storage, Snapshots und mehr.
2. Enterprise-Repo deaktivieren & Community-Repos aktivieren
Proxmox ist Open Source – aber standardmäßig ist das kommerzielle Enterprise-Repository aktiv. Das führt zu einer Fehlermeldung beim Update, wenn du keine Subskription hast.
Deshalb solltest du das Enterprise-Repo deaktivieren und die Community-Repos aktivieren. Das geht über die Shell oder per Webinterface. Danach kannst du Updates wie gewohnt einspielen – kostenlos und sicher.
3. Lizenz-Hinweis entfernen (optional)
Nach dem Login erscheint ein Hinweis, dass keine Subscription vorhanden ist. Funktional ändert das nichts – aber es kann nerven.
Wer möchte, kann diesen Hinweis mit einem kleinen Script im System dauerhaft deaktivieren. Das ist zwar nicht offiziell vorgesehen, aber in der Community weit verbreitet.
4. Backup-Ziele & automatische Sicherungen einrichten
Bevor du mit dem Erstellen von virtuellen Maschinen loslegst, solltest du überlegen, wie du deine Daten sicherst. Du kannst z. B. ein USB-Laufwerk, NAS oder eine zweite interne Festplatte als Ziel einrichten.
Im Webinterface lassen sich regelmäßige Backups mit einem Zeitplan erstellen – etwa täglich um 2 Uhr. Du kannst VMs, Container oder ganze Volumes sichern – manuell oder automatisch.
5. Benutzer und Rechte verwalten
Wenn du nicht alleine an deinem Proxmox arbeitest (z. B. in der Familie, in der Schule oder im Team), kannst du Benutzer anlegen und ihnen bestimmte Rechte zuweisen – z. B. nur Lesezugriff oder Adminrechte auf einzelne VMs.
Die Rechtevergabe funktioniert rollenbasiert (RBAC) und kann sehr fein abgestimmt werden. Das hilft auch dir selbst, beim Aufteilen von Aufgaben oder bei der Automatisierung über API-Tokens.
6. Monitoring und Benachrichtigungen
Proxmox bringt eigene System-Monitoring-Tools mit: Ressourcenverbrauch, Logs, Backup-Status – alles im Webinterface. Du kannst auch E-Mail-Benachrichtigungen oder Webhooks konfigurieren, wenn z. B. ein Node ausfällt oder ein Backup fehlschlägt.
Im Homelab reicht oft die interne Übersicht, für produktive Systeme lohnt sich eine Anbindung an externe Tools wie Gotify, Zabbix oder Prometheus.
Fazit: Dein Einstieg in die virtuelle Welt
Mit diesen Schritten bist du bestens vorbereitet, um dein Proxmox-System sinnvoll, sicher und nachhaltig zu betreiben. Du hast die wichtigsten Stolpersteine direkt nach der Installation aus dem Weg geräumt – und kannst jetzt loslegen mit VMs, Containern und dem Aufbau deiner eigenen kleinen Infrastruktur.
In den nächsten Beiträgen und Videos gehe ich auf jeden dieser Punkte im Detail ein – Schritt für Schritt, mit echten Beispielen aus meinem Homelab.

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