Wenn du mehrere Fedora-Systeme im Homelab betreibst, ist es sinnvoll, jedem System einen eindeutigen Hostnamen zu geben. Nach einer frischen Fedora-Server-Installation zeigt die Kommandozeile oft einen generischen Namen wie andy@fedora
an. Das kann schnell unübersichtlich werden – besonders bei parallelen Terminalverbindungen oder im Netzwerk.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du den Systemnamen deines Fedora-Servers mit dem Tool hostnamectl
dauerhaft auf einen sinnvollen Namen wie futro
oder proxmox-node1
ändern kannst.
Was ist hostnamectl?
hostnamectl
ist ein Kommandozeilenwerkzeug, mit dem du den Namen deines Systems anzeigen oder ändern kannst. Es ist Teil von systemd
und funktioniert in allen modernen Linux-Distributionen, die systemd nutzen – also auch unter Fedora, Debian, Ubuntu oder Arch.
Mit hostnamectl
kannst du die folgenden Namen ändern:
- den statischen Hostnamen (dauerhaft gespeicherter Systemname)
- den transienten Hostnamen (z. B. via DHCP vom Router vergeben)
- den pretty hostname (optional, für grafische Oberflächen)
Der statische Hostname ist entscheidend – er wird in der Shell angezeigt (z. B. andy@futro
) und bleibt auch nach einem Neustart erhalten.
Hostnamen ändern
Prüfe den aktuellen Hostnamen.
hostnamectl
Du erhälst als Antwort, und wir sehen, der aktuelle Name ist fedora.
Static hostname: fedora
Icon name: computer-desktop
Chassis: desktop 🖥️
Setzen wir einen neuen Namen. In meinem Fall ist es eine Fujitsu Futro, also nehme ich den Namen Futro. Du wählst natürlich deinen Wunschnamen.
sudo hostnamectl set-hostname futro
Wenn du erneut den Befehl hostnamectl
eingibst wirst du den neuen Namen bereits sehen, in der Shell jedoch noch nicht. Wenn du willst kannst du die Shell neu starten mit:
exec bash
Oder du startest den Rechner neu:
sudo reboot
Ergebnis
Nach dem Login siehst du nun statt andy@fedora
den neuen Gerätenamen:
andy@futro:~$
Optional: /etc/hosts anpassen
In deiner Standard-Installation sieht die Datei /etc/hosts
etwa so aus:
127.0.0.1 localhost localhost.localdomain localhost4 localhost4.localdomain4
::1 localhost localhost.localdomain localhost6 localhost6.localdomain6
Wenn du möchtest, dass dein neuer Hostname auch lokal auflösbar ist (z. B. für ssh andy@futro
), ergänze am Ende:
127.0.1.1 futro
Das verhindert mögliche Warnungen bei lokalen DNS-Auflösungen oder SSH-Verbindungen.
Bearbeite die File z.B. mit dem Nano-Editor:
sudo nano /etc/hosts
Das Ergebnis sieht so aus:
# Loopback entries; do not change.
# For historical reasons, localhost precedes localhost.localdomain:
127.0.0.1 localhost localhost.localdomain localhost4 localhost4.localdomain4
::1 localhost localhost.localdomain localhost6 localhost6.localdomain6
# Eigener Hostname für lokale Auflösung
127.0.1.1 futro
Mit strg+o speichern und mit strg+x Nano schließen.
Bonus: Den Hostnamen auch im Heimnetz sichtbar machen (FritzBox)
Wenn du den Hostnamen deines Fedora-Systems mit hostnamectl
geändert hast, heißt das noch nicht automatisch, dass er auch im Heimnetz unter dem neuen Namen erreichbar ist. Der Grund: Beim ersten Verbindungsaufbau merkt sich die FritzBox den ursprünglichen Gerätenamen – z. B. fedora
oder proxmox
– und verwendet diesen für die lokale DNS-Auflösung.
Damit du dein Gerät künftig z. B. mit ssh andy@futro
erreichst, musst du auch den Namen in der FritzBox anpassen:
Gerätenamen in der FritzBox ändern:
- Öffne die Benutzeroberfläche der FritzBox im Browser:
http://fritz.box
- Navigiere zu: Heimnetz > Netzwerk > Netzwerkverbindungen
- Suche das betreffende Gerät (z. B. „proxmox“), erkennbar über die IP oder MAC-Adresse
- Klicke rechts auf Bearbeiten (Stiftsymbol)
- Ändere den Gerätenamen auf den neuen Hostnamen – z. B.
futro
- Speichern
- Optional: Starte die FritzBox neu oder warte ein paar Minuten, bis der neue DNS-Name aktiv ist
Nun sollte auch ssh mit dem neuen Namen laufen.
Warum das wichtig ist
Ein eindeutiger Hostname macht dein Setup übersichtlicher – gerade wenn du mehrere Fedora-Installationen auf Geräten wie dem Fujitsu Futro S920, einem Beelink Mini-PC oder in virtuellen Maschinen betreibst. Die Hostnamen tauchen nicht nur im Terminal, sondern auch in Tools wie ssh
, journalctl
oder podman ps
auf.
Ein kleiner Schritt – aber ein großer Gewinn für Übersicht und Struktur im Homelab.
Kommentar verfassen