Wer sich mit Linux, Virtualisierung und Cloud beschäftigt, begegnet früher oder später zwei sehr unterschiedlichen Werkzeugen: Proxmox VE und OpenStack. Beide ermöglichen es, virtuelle Umgebungen zu betreiben – verfolgen dabei aber grundlegend verschiedene Ansätze. Für Lernzwecke und DevOps-Zertifizierungen könnten sie sogar ideal kombiniert werden.
Proxmox vs. OpenStack: Zwei Welten, zwei Ziele
| Kriterium | Proxmox VE | OpenStack |
|---|---|---|
| Zielgruppe | Admins, Selbsthoster, KMUs | Enterprise, Hosting-Provider, Public Sector |
| Fokus | Virtualisierung + LXC-Container | Cloud-Plattform / IaaS / Self-Service |
| Komplexität | Einfacher Einstieg, Web-GUI | Modular, komplex, hoch skalierbar |
| Skalierung | 1–10 Nodes (praktisch) | 1000+ Nodes möglich |
| Automatisierung | Teilweise (CLI, API) | API-first, Terraform, Ansible, Heat |
| Zertifizierungen | Keine offiziellen | z. B. Certified OpenStack Administrator (COA) |
DevOps-Nischenstrategie: OpenStack in Proxmox betreiben
Gerade im Kontext von Zertifizierungen wie Linux Essentials, LPIC-1 oder LPI DevOps Tools Engineer könnte es sinnvoll sein, beide Systeme zu kombinieren: Proxmox als stabile und leicht bedienbare Virtualisierungsplattform – und darin laufende OpenStack-Testumgebungen, etwa auf Basis von MicroStack oder DevStack.
Mit dieser Kombination ließe sich eine komplette Private-Cloud-Architektur im eigenen Homelab simulieren – inklusive Benutzerverwaltung, Netzwerksegmentierung, Images, VMs und Self-Service-Webinterface. Gleichzeitig könnte man grundlegende Linux- und DevOps-Kompetenzen auf realistischen Systemen trainieren.
Typische Use Cases für ein solches Setup könnten sein:
- Trainieren von OpenStack-CLI- und Dashboard-Workflows
- Verstehen von Compute-, Netzwerk- und Storage-Services
- Automatisieren von Deployments mit Ansible oder Terraform
- Integrieren von CI/CD-Pipelines oder Monitoring-Stacks
So könnte man nicht nur die Konzepte hinter Public-Cloud-Angeboten wie AWS nachvollziehen, sondern auch lernen, wie man selbst eine Cloud-Infrastruktur aufbaut, betreibt und automatisiert – eine Fähigkeit, die gerade im Umfeld von Edge-Computing, regulierten Branchen und souveränen Cloud-Initiativen zunehmend gefragt ist.
Fazit: Wer beides kennt, baut Brücken
Proxmox und OpenStack sind keine Gegenspieler, sondern Werkzeuge mit unterschiedlichen Stärken. Während Proxmox für schnelle VM-Verwaltung ideal ist, bietet OpenStack eine umfassende, modulare Infrastruktur für echte Cloud-Anwendungsfälle. Wer beides im Griff hat, kann nicht nur Systeme betreiben – sondern ganze Plattformen gestalten. Genau diese Fähigkeit macht den Unterschied im DevOps- und SRE-Umfeld.

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