Andreas Moor

Linux Systemadministration

OpenStack oder Proxmox? Was ist der Unterschied – und warum nicht beides?

Wer sich mit Linux, Virtualisierung und Cloud beschäftigt, begegnet früher oder später zwei sehr unterschiedlichen Werkzeugen: Proxmox VE und OpenStack. Beide ermöglichen es, virtuelle Umgebungen zu betreiben – verfolgen dabei aber grundlegend verschiedene Ansätze. Für Lernzwecke und DevOps-Zertifizierungen könnten sie sogar ideal kombiniert werden.

Proxmox vs. OpenStack: Zwei Welten, zwei Ziele

KriteriumProxmox VEOpenStack
ZielgruppeAdmins, Selbsthoster, KMUsEnterprise, Hosting-Provider, Public Sector
FokusVirtualisierung + LXC-ContainerCloud-Plattform / IaaS / Self-Service
KomplexitätEinfacher Einstieg, Web-GUIModular, komplex, hoch skalierbar
Skalierung1–10 Nodes (praktisch)1000+ Nodes möglich
AutomatisierungTeilweise (CLI, API)API-first, Terraform, Ansible, Heat
ZertifizierungenKeine offiziellenz. B. Certified OpenStack Administrator (COA)

DevOps-Nischenstrategie: OpenStack in Proxmox betreiben

Gerade im Kontext von Zertifizierungen wie Linux Essentials, LPIC-1 oder LPI DevOps Tools Engineer könnte es sinnvoll sein, beide Systeme zu kombinieren: Proxmox als stabile und leicht bedienbare Virtualisierungsplattform – und darin laufende OpenStack-Testumgebungen, etwa auf Basis von MicroStack oder DevStack.

Mit dieser Kombination ließe sich eine komplette Private-Cloud-Architektur im eigenen Homelab simulieren – inklusive Benutzerverwaltung, Netzwerksegmentierung, Images, VMs und Self-Service-Webinterface. Gleichzeitig könnte man grundlegende Linux- und DevOps-Kompetenzen auf realistischen Systemen trainieren.

Typische Use Cases für ein solches Setup könnten sein:

  • Trainieren von OpenStack-CLI- und Dashboard-Workflows
  • Verstehen von Compute-, Netzwerk- und Storage-Services
  • Automatisieren von Deployments mit Ansible oder Terraform
  • Integrieren von CI/CD-Pipelines oder Monitoring-Stacks

So könnte man nicht nur die Konzepte hinter Public-Cloud-Angeboten wie AWS nachvollziehen, sondern auch lernen, wie man selbst eine Cloud-Infrastruktur aufbaut, betreibt und automatisiert – eine Fähigkeit, die gerade im Umfeld von Edge-Computing, regulierten Branchen und souveränen Cloud-Initiativen zunehmend gefragt ist.

Fazit: Wer beides kennt, baut Brücken

Proxmox und OpenStack sind keine Gegenspieler, sondern Werkzeuge mit unterschiedlichen Stärken. Während Proxmox für schnelle VM-Verwaltung ideal ist, bietet OpenStack eine umfassende, modulare Infrastruktur für echte Cloud-Anwendungsfälle. Wer beides im Griff hat, kann nicht nur Systeme betreiben – sondern ganze Plattformen gestalten. Genau diese Fähigkeit macht den Unterschied im DevOps- und SRE-Umfeld.

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