Verteilter Speicher (engl. Distributed Storage) ist ein Grundpfeiler moderner IT-Infrastrukturen. Egal ob in der Cloud, in On-Premises-Clustersystemen oder in deinem Homelab: Sobald Daten zuverlässig, skalierbar und fehlertolerant gespeichert werden müssen, kommst du an verteilten Systemen nicht mehr vorbei.
Was ist verteilter Speicher?
Verteilter Speicher bezeichnet Speicherlösungen, bei denen Daten nicht zentral auf einem einzelnen Server liegen, sondern über mehrere physische oder virtuelle Maschinen hinweg verteilt werden. Die einzelnen Systeme bilden zusammen ein logisches, einheitlich verwaltetes Speichersystem.
Typische Technologien:
- GlusterFS – verteiltes Dateisystem auf Basis von Standardservern
- Ceph – objekt-, block- und dateibasiertes Speichersystem mit interner Redundanz
- MinIO – leichtgewichtiger, S3-kompatibler Objektspeicher
- Longhorn / OpenEBS – verteilte Speicherlösungen für Kubernetes
Wozu wird verteilter Speicher genutzt?
Verteilter Speicher kommt überall dort zum Einsatz, wo klassische Speicherlösungen wie NAS oder SAN an ihre Grenzen stoßen. Typische Anwendungsfelder:
- Cloud-Plattformen: OpenStack, AWS, GCP, Azure
- Kubernetes: Stateful Workloads mit Persistent Volumes
- Big Data: HDFS oder CephFS als Datenspeicher für Data Lakes
- Hochverfügbarkeit: Redundante, fehlertolerante Dateiablage
- Langzeitarchivierung: Georedundante Objektspeicher (S3, RGW)
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Horizontal skalierbar – einfach neue Nodes hinzufügen
- Keine zentralen Single-Points-of-Failure
- Standortübergreifende Redundanz möglich
- Performance durch parallelen Zugriff
Wer nutzt verteilten Speicher?
Verteilter Speicher wird in vielen Bereichen eingesetzt:
- Cloud-native Unternehmen mit verteilten Anwendungen
- DevOps-Teams, die Storage-as-a-Service bereitstellen
- SREs in großen Infrastrukturen mit Self-Healing-Funktionalität
- Systemadministratoren, die Ausfallsicherheit im eigenen Rechenzentrum sicherstellen
- Homelab-Enthusiasten, die Ceph oder Gluster selbst aufbauen wollen
Wie tief solltest du das Thema kennen?
Wie viel du über verteilten Speicher wissen musst, hängt von deiner Rolle ab – Grundkenntnisse sind aber in jeder modernen IT-Position relevant.
| Rolle | Erwartetes Know-how |
|---|---|
| Systemadministrator | Vergleich klassischer und verteilter Speicherlösungen, einfache Setups mit GlusterFS oder DRBD, Backupstrategien und Storage-Monitoring |
| DevOps Engineer | Storage-Backends in Kubernetes, CSI-Treiber, StatefulSets, Storage-Tiering und Lifecycle Management |
| SRE | Recovery-Strategien, Latenzoptimierung, Redundanz und Fehlererkennung in Speichersystemen |
| Cloud Architect | Design kompletter Speicherschichten mit Objektspeicher (S3-kompatibel), Block Storage (Ceph RBD) und Geo-Redundanz |
Fazit
Verteilter Speicher ist kein Nischenthema – er ist das Rückgrat moderner Infrastruktur. Ob in der Public Cloud, im On-Premises-Rechenzentrum oder im Homelab: Wer hochverfügbare, skalierbare und resiliente Systeme betreibt, kommt an verteilten Speicherlösungen nicht vorbei.

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